Werner Söllner, geboren am 10. 11. 1951 in Neupanat/Horia im Banat, Rumänien, ist aufgewachsen in Arad. Nach dem Studium der Germanistik, Anglistik und Physik in Klausenburg/Cluj arbeitete er 1975 kurze Zeit als Lehrer, dann bis 1982 als Verlagslektor beim rumänischen Kinderbuchverlag in Bukarest. Von 1979 bis 1982 gehörte er dem Rumänischen Schriftstellerverband an. 1982 übersiedelte er nach Frankfurt/M., wo er als freier Schriftsteller, Publizist und Übersetzer lebte. 1993 war er Poetikdozent an der Frankfurter Universität und 1998 Max Kade Writer in Residence, Oberlin College, New York. Werner Söllner war Mitglied im PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland. Im Herbst 2008 damit konfrontiert, dass sich in Akten des rumänischen Geheimdienstes Securitate befindende Aussagen eines IM „Walter“ ihm zuzuordnen seien, offenbarte sich Söllner. Bei einer Münchner Tagung zum Thema „Deutsche Literatur in Rumänien im Spiegel und Zerrspiegel der Securitate-Akten“ 2009 gestand er in einer öffentlichen Erklärung seine Verstrickung, bestritt aber, Herta Müller bespitzelt zu haben. Söllner starb am 19. 7. 2019 in Frankfurt/M.
* 10. November 1951
† 19. Juli 2019
von Heinrich Detering
Essay
Auch wenn Werner Söllner dem Begriff der „rumäniendeutschen Literatur“ mit Skepsis begegnet und sich als deutscher Dichter aus Rumänien versteht – die Umstände des Heranwachsens zwischen unterschiedlichen Sprachen und Kulturen und die Lebensbedingungen unter der ...